24h-Rennen 2006: 15.06. - 18.06.2006


Das Team - Das Fahrzeug - Vorbericht - Rennbericht - Fotos


Das 24h-Team 2006
hinten von links: Theresa Blessmann, Torsten Kunz, Helga Theis, Richard Theis, Marenka Smola, Rüdiger Hilpisch, Andreas Benner, Dusan Smola, Alexander Fischer,Marcel Mies, Tjark Schäfer, Kathrin Salzer, Marianne Salzer
vorne: Sascha Salzer und Lina Salzer,
Hans-Rolf Salzer
Es fehlt: Jonny Preis

Fahrer:
Hans-Rolf Salzer, Sascha Salzer

Organisation und Zeitnahme:
Marianne Salzer, Kathrin Salzer, Theresa Blessmann

Mechaniker:
Andreas Benner, Alexander Fischer, Rüdiger Hilpisch, Torsten Kunz, Marcel Mies, Jonny Preis, Tjark Schäfer, Richard Theis.

Koch:
Dusan und Marenka Smola

Fotografen:
Richard Theis, Jörg Scherf

Maskottchen:
Lina Salzer

edit: Spontan sprangen noch Bettina Schäfer (Zeitnahme) und Uli Wende (Mechaniker) ein, vielen Dank!

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Das Fahrzeug
BMW M3 E30
Startnummer 199 (24h) bzw. 13 (CHC)
Motor: Reihenvierzylinder
Hubraum: 2266 ccm
Leistung: ca. 200 PS / 148 kW bei 7080 U/min
Drehmoment: 230 Nm
maximale Drehzahl: ca. 7500 U/min
Leergewicht: ca. 1155 kg
Höchstgeschwindigkeit: ca. 240 km/h
Getriebe: BMW 5-Gang-Sportgetriebe
Fahrwerk: H&R-Gewindefahrwerk
Bremsen vorne: ATE Power Disc Durchmesser 280 mm
Bremsen hinten: BMW Durchmesser 280 mm
Räder: 7 x 15 BBS
Reifen: 200/580-15 Dunlop
Sonstige Ausrüstung: Matter-Überrollkäfig
König-Sitz P 700
Schroth-6-Punkt-Gurte
Einsatzgebiet: Castrol-Haugg-Cup
24h-Rennen
Schnellste Runde: Nordschleife: 8.37 min

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Vorbericht
(12.06.2006)

Nur noch 5 Tage, dann ist es wieder so weit: Am Samstag um 15 Uhr wird das 24h-Rennen gestartet. Bereits zum siebten Mal seit unserem Ersteinsatz 2000 nehmen wir wieder teil.

In einem Starterfeld von ca. 230 Startern, darunter Topteams wie Privatfahrer, PS-Boliden wie "Alltagsautos", gehen wir nun im fünften Jahr mit nur zwei Fahrern an den Start. Vater und Sohn Hans-Rolf und Sascha setzen wieder den bewährten BMW M3 E30 ein - einen Klassiker, der schon viele Rennen erfolgreich bestritten hat. Unterstützt werden die beiden wie immer von ihren Ehefrauen Marianne und Kathrin sowie einem eingespielten Mechanikerteam - und natürlich den Fans an der Strecke und zu Hause. Zum ersten Mal mit dabei ist natürlich Teammaskottchen Lina. Sie hat ihrem Opa Hans-Rolf in dieser Saison ja schon zu zwei Gesamtsiegen im Castrol-Haugg-Cup (CHC) die Daumen gedrückt.

Der dritte CHC-Lauf findet donnerstags im Rahmenprogramm des 24h-Rennens statt. Hans-Rolf und Sascha treten wieder zusammenauf dem zweiten Harosa-M3 an. Gestartet wird bereits um 8.30 Uhr. Freitags werden dann in den beiden Qualifikationstrainings die Startpositionen für das Hauptrennen ausgefahren. Am Samstag endlich geht es vor ca. 100000 Zuschauern und bei hoffentlich besserem Wetter als letztes Jahr auf in die 24 Stunden durch die "grüne Hölle". Mit der Startnummer 199 werden sich die beiden auf den Weg zur siebten Ankunft im siebten Rennen machen. Rennziel ist es, das gute Ergebnis vom letzten Jahr zu toppen und wieder als bestes Zwei-Mann-Team ins Ziel zu kommen. "Wenn genügend Fans die Daumen drücken, sollte das doch zu schaffen sein", so Teamchef Hans-Rolf . Wer uns besuchen möchte, kann dies im Fahrerlager (beim blauen Harosa-LKW) oder in Box 9 tun. Ansonsten sieht man sich Mittwoch abends beim Corso oder eben beim Rennen!

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Rennbericht
Das verflixte siebte Mal

Dienstag/Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag/Sonntag

Dienstag/Mittwoch

Dienstagmittag war es endlich so weit, der erste Teil des HAROSA-24h-2006-Teams startete im Konvoi Richtung Nürburgring. Vorne Sascha im LKW mit Anhänger und M3 E30, dahinter Torsten im Ersatzteile-Bus und am Ende Smolas mit ihrem Küchen-Wohn-Bus und Linas Wohnwagen.

Am Ring angekommen ging zunächst alles erstaunlich schnell. Im Welcome-Center waren wir sofort an der Reihe und nach einer Viertelstunde mit fast allem versorgt, was wir für den Rest der Woche an Zetteln und Kärtchen brauchten. Smolas starteten direkt ins Camp durch und begannen mit dem Aufbau aller nur denkbaren Koch-/Grill-Varianten.

Inzwischen war auch Alex (Fish) eingetroffen, übernahm den M3 und brachte ihn ins Fahrerlager in Box 9. Torsten und Sascha folgten mit dem LKW. Obwohl laut Nennbestätigung die Einfahrt ins Fahrerlager erst vor einer Stunde hätte geöffnet werden sollen, war schon alles gerammelt voll. Also eine Stunde warten, bis der Platz erreicht war, an dem der LKW bis Montag als unsere Basisstation im Fahrerlager stehen sollte.

Da unsere Nachbarn das KIWI-Team aus Neuseeland waren, hatte Alex schnell neue Freunde gefunden. Nachdem das Werkzeug in der Box verstaut und der Kommandostand an der Boxenmauer aufgebaut war, machten wir uns auf den Weg zu Smolas ins Camp. Hans-Rolf war inzwischen mit dem CHC-M3 E36 und Tjark mit seinem Defender angekommen und so ließen wir den Abend gemütlich ausklingen (gemütlich natürlich erst, nachdem mit den üblichen Zaubersprüchen die Satelliten-Schüssel so eingestellt war, dass die Fußball-WM im Fernsehen lief).

Mittwochmorgen übernahmen Hans-Rolf und Sascha den Part, den Kathrin sonst erledigt, und machten die Papierabnahme, während die anderen mit der Beklebung des E30 begannen.

Anschließend ging's zur Technischen Abnahme und da auch hier alles erwartungsgemäß problemlos über die Bühne ging, war gegen Mittag die meiste Arbeit für heute getan und wir konnten uns in Ruhe auf den Corso am Abend vorbereiten.

Nach der Ankunft von Marianne, Kathrin und Lina, sowie Thekla, Theresa und Marcel wurden am E36 Sliks montiert, die CHC-Abnahme gemacht und dann ging auch schon der Corso los.
Eine Runde vorbei an den 24h-Fans: GP-Strecke mit DSK-Zelt, Hatzenbach, Adenauerforst, Metzgesfeld, Breitscheid, Karussell, Hohe Acht (die Opel-Gang, die unsere Start-Nr. 199 mit Leuchtketten in den Hang geschrieben hat), Wippermann (mit Tankpause bei König Gerz von Wippermann), Brünnchen (wo unser FC Hui Wäller HAROSA in diesem Jahr leider nicht weilen konnte), Pflanzgarten, Schwalbenschwanz…

Das ist jedes Jahr ein Highlight und in diesem Jahr war es noch dazu Linas erste Runde auf der Nordschleife, allerdings nicht im Rennauto sondern in der Alltagskutsche. (Dem Geschrei nach zu urteilen hätte ihr eine schnellere Gangart allerdings besser gefallen)

Gemeinsam mit Jonny kam dann noch der kaum bemerkte 1:0 Sieg der Nationalmannschaft; nach dieser Einstimmung konnte der motorsportliche Teil kommen.

Donnerstag

Am Donnerstag in aller Frühe sollte der CHC das Rennwochenende endlich eröffnen. Also hieß es für alle früh aufstehn, Boxengasse vor der T13 einräumen und an der Touristeneinfahrt den E36 zum Vorstart bringen. Als wäre das nicht schon genug, kam pünktlich die einzige Regenwolke des Wochenendes und entlud sich über die Strecke. Also doch wieder Regenreifen! Dann ging es endlich los, mit 80 kg Zusatzgewicht (Sascha) an Bord setzte sich Hans-Rolf mit guten Zeiten gleich an die Spitze seiner Klasse. Trotz langsam abtrocknender Ideallinie wechselten die beiden in der Tankpause nicht auf Sliks, da einige Stellen noch recht feucht waren und man bei den vielen Überhohlmanövern im Nassen fahren musste. Sicherheit geht vor!

Gegen Ende trocknete die Strecke dann fast komplett ab, was den Regenreifen außer etwas Gripverlust nicht geschadet hat. Am Ende reichte es für den dritten Klassensieg 2006. Mit den damit errungenen Punkten schiebt sich Hans-Rolf in der Meisterschaftswertung direkt hinter die Führenden, Klaus und Julia Flint.

Im Nachhinein betrachtet hat alles genau gepasst.
Während das Team bei der Siegerehrung im ADAC-Zelt feierte, blieben Uli und Bettina auf dem Heimweg mit dem M3 mit defekter Drosselklappenbetätigung nur wenige Kilometer vom Ring liegen. Da Alex noch fahrfähig war, brachten wir Uli den Anhänger, luden den M3 auf und so konnten doch noch alle nach Hause.
Nach einem kurzen Besuch in der Box, bei dem letzte Unstimmigkeiten und Missverständnisse geklärt werden konnten, stand einer fairen Zusammenarbeit der Teams in Box 9 nichts mehr im Wege und der Abend konnte mit einem gemütlichen Essen bei Smolas ausklingen.

Freitag

Nach dem Freitagsfrühstück gingen Hans-Rolf und Sascha zur Fahrerbesprechung und die Mechaniker-Crew checkte ein letztes Mal den E30 M3. Dann um 10.00 Uhr war es endlich soweit, das erste Training wurde gestartet. Zunächst sollten beide Fahrer in Ruhe ihre Pflichtrunden mit alten Reifen absolvieren, doch Sascha setzte mit 11.16 min gleiche eine Zeit, die seiner Bestzeit aus 2005 sehr nahe kam. Hans-Rolf blieb mit 11.11 min knapp unter Saschas Zeit und ließ bei einigen im Team mit dieser "Schnapszahl" Vorfreude auf die Mittagspause aufkommen. Mit neuen Reifen und leerem Tank verbesserte Sascha die Zeit auf 11.04 min. Eine letzte Runde wollte Hans-Rolf dann doch noch drehen und als die Zeit auf dem Monitor erschien waren alle begeistert: 10.45 min, das hieß zunächst Platz 5 in der mit 17 Fahrzeugen stark besetzten Klasse V4 und noch wichtiger, der im Winter überholte Motor ging nicht schlecht.
Da sich das hintere rechte Radlager in Linkskurven durch unschöne Geräusche bemerkbar machte, wurde es nach dem ersten Training schnell gewechselt. Anschließend hatte die gesamte Mannschaft den Nachmittag „frei“, bevor um 19.00 Uhr das zweite Training auf dem Programm stand.

Dieses wurde ruhig angegangen, zunächst wurde ein Satz neue Sliks angefahren, wobei beide Fahrer je eine Runde unter 11.00 min drehten, anschließend wurden neue Bremsscheiben und Beläge montiert und zum Schluss zwei Runden bei Dunkelheit gefahren, um die Einstellung der Scheinwerfer zu kontrollieren. Alles passte, die Geräusche waren weg, Feierabend. Damit reichte es am Ende für den 6. Startplatz in der Klasse, was beim 24h-Rennen allerdings eher nebensächlich ist.

Samstag/Sonntag

Am Samstagmorgen bereitete sich jeder auf seine Weise auf die stressigen Stunden vor, die vor uns lagen. Dann gegen Mittag, als wir wie jedes Jahr den M3 durch die überfüllte Boxengasse in Richtung Startaufstellung schoben, war die Spannung mal wieder greifbar. Das obligatorische Teamfoto (zum ersten Mal mit Lina), die letzten ruhigen Momente, Tipps und Glückwünsche an Startfahrer Hans-Rolf, dann mussten Zuschauer und Helfer raus und los ging es.

Hans-Rolf hielt sich wie abgesprochen beim Start zurück, ließ einige, die es besonders eilig zu haben schienen, vorbei, um sie in den nächsten Runden einen nach dem anderen wieder zu überholen. Gegen Ende des ersten Turns fuhr er dann mit 10.44 min unsere schnellste Rennrunde. Dann übernahm Sascha und machte ebenfalls mit konstant schnellen Runden Platz für Platz gut, so dass wir nach vier Stunden schon unter den Top 100 fuhren.
Dann übernahm Hans-Rolf wieder, bekam neue Sliks mit auf den Weg und *ups!* stand nach zwei Runden schon wieder an der Box. Was war passiert? Nach einem Unfall in der Hohenrain-Schikane bremste der Alzen-Porsche, der gerade überholt hatte, so stark ab, dass Hans-Rolf eine Kollision nur noch mit einer Vollbremsung verhindern konnte. Ein paar Lackspuren auf den Stoßstangen, ein verbogener Scheinwerferhalter und zwei Bremsplatten waren die Folge. Also zwei neue Reifen vorne drauf und weiter ging's.
Die Aufholjagd ging weiter und um 1.00 Uhr lagen wir auf Rang 4 in der Klasse und Platz 80 gesamt, doch es gab Grund zur Sorge: Beide Fahrer meldeten lauter werdende Geräusche vom Radlager hinten links. Da links auch der Auspuff verläuft, würde ein Wechsel mindestens eine halbe Stunde dauern, so dicht wie in der Klasse alles beisammen lag, wäre das das Ende der Pokalhoffnung. So entschieden wir uns so lange weiter zu fahren, bis das Rad zu sehr wackelt, in der Hoffnung, dass es noch bis 15.00 Uhr halten möge. Auf Gesamtrang 56 liegend fuhr Sascha aus der Nacht in den Sonnenaufgang hinein. In der Box kämpften alle gegen die Müdigkeit an, auch Uli, der spontan die Mannschaft verstärkte und Bettina, die Marianne und Theresa an der Boxenmauer unterstützte.
Gegen 8.30 Uhr kam Hans-Rolf früher als erwartet rein und fuhr den M3 vorwärts in die Box, das bedeutete Arbeit! Das Schaltgestänge hatte nachgegeben und war kurz davor zu brechen. Mit einigen Brandblasen bei Alex wurde der Auspuff demontiert und eine neue Schaltstange eingebaut. Gleichzeitig wurde das defekte Radlager gewechselt und weil das erste beim Zusammenbau zu Bruch ging, gleich ein zweites eingebaut. Nach knapp einer Stunde konnte Sascha die Fahrt wieder aufnehmen.
Aus Platz 4 in der Klasse war 7 und aus Rang 47 war 70 im Gesamtklassement geworden. In den verbleibenden Stunden wurde sich durch konstante Rundenzeiten Platz für Platz in der Gesamtwertung nach vorne gekämpft und so konnte Sascha um 15.05 Uhr seinen M3 auf Platz 7 in der Klasse und 59 gesamt unter dem Beifall der knapp 200.000 Zuschauer an der Strecke und dem Jubel an der Boxenmauer über die Ziellinie fahren.
Ohne den Defekt wäre dieses Jahr einiges drin gewesen, aber hätte, wäre, wenn gibt es nicht und so wurde das Erreichte bei der Siegerehrung und am Montagabend beim traditionellen Absch(l)uss auf Jöckel´s Hütte angemessen gefeiert.

Beim 7. Start die 7. Zielankunft und Platz 7 in der Klasse und das beim 34. 24h-Rennen (3+4=???) das konnte ja nicht anders kommen.

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